Magendrehung

„Gesundheit pur…“ …so sollte die Übrschrift eines neuen Artikels heißen, weil unsere 3 Hunde – Frodo, Fieny und Monti bis dahin  keinen Tierarzt sehen mußten. (Fieny nur zur Kastration)

Die Überschrift und der Textanfang waren geschrieben; ich speicherte alles als Entwurf ab, um später zuende zu schreiben. Nur wenige Tage später ereignete sich ein Notfall, sodaß dieser Beitrag nicht mehr zutreffend war.

Am späten Abend des 18. November 2015, mittwochs gegen 22:30 Uhr, ich schlief bereits, weckte mich Edwin und meinte, ich solle mir Monti ansehen, irgendwas scheint mit ihm nicht in Ordnung zu sein, Monti sei sehr unruhig ob er einen Magendreher habe? Ich sprang aus dem Bett, ging zu Monti und – oh ja, Magendrehung! Sofort riefen wir in der Tierklinik bei Dr. Hüttig in Reutlingen an. Edwin fuhr mit Monti hin. Alles wurde inzwischen vorbereitet. Ein Zwischenanruf von Edwin bestätigte den Verdacht: Monti hat einen Magendreher. Also Not-OP. Edwin fuhr nach Hause, weil er eh nichts tun konnte. Ich sprach kurz mit dem Arzt, er solle mich unbedingt anrufen, wie die OP verlaufen sei, ich warte so lange. Nachts gegen 03:30 Uhr kam der Anruf – die OP sei vorbei, die Milz mußte entfernt werden, man müsse jetzt abwarten, ob es Monti schaffen würde, alles hinge noch am seidenen Faden. Donnerstag und Freitag erhielt ich den aktuellen Bericht per Telefon. Monti frißt nicht, Blutwerte sind noch schlecht, er kann nicht aufstehen.

Ich machte mir bereits Vorwürfe, daß wir Monti operieren ließen, weil so ein Magendreher selten überlebt wird. War ich zu egoistisch? Mutete ich Monti zuviel zu, weil ich ihn nicht verlieren wollte?

Am Samstag bat man uns in die Klinik zu kommen. Montis Zustand sei noch sehr schwach, wir sollten selbst entscheiden, ob wir ihn mit nach Hause nehmen wollen.

Sofort fuhren wir los. Die Zimmertür stand gerade offen, Monti konnte den Flur überschauen und uns kommen sehen. Wie freute er sich, mich zu sehen! Sofort stand er auf, um mich und Edwin zu begrüßen. Natürlich nahmen wir Monti mit nach Hause. Er machte einen schwachen, aber bereits stabilen Eindruck.

Oh Schreck – Monti war auf einmal inkontinent. Wir kauften Tena-Höschen, die wir ihm anzogen. Aller paar Minuten raus in den Garten zum Entleeren. Trotzdem ständig nasse Decken. Dr. Hüttig verordnete ein Medikament, was evtl helfen könnte.

Ich kochte Schonkost: Suppenhuhn mit Reis, passiertes gekochtes Gemüse ( Kürbis, gelbe Rüben, Mohrrüben, Zuccini) und gehackte Kräuter. Monti kam relativ schnell wieder zu Kräften. Das mußte er auch; denn 2 Wochen später mußte ich selbst für 16 Tage in die Klinik. Edwin arbeitete in dieser Zeit nur halbe Tage.

Nur 20 Tage nach der OP war die Inkontinenz vorbei. Monti durfte wieder Spaziergänge machen, sein Appetit ist riesig. Inzwischen kochte ich statt Reis selbst hergestellte Gersten- und Haferflocken aus Bio-Getreide, weil das gehaltvoller ist als Reis. Doch irgendwie baute Monti weiterhin Muskelmasse ab, was mich verunsicherte.

Also heute noch mal ein Arztbesuch bei unserer Haus-Tierärztin hier in der Nähe um mich beraten zu lassen, was ich evtl. falsch mache.

AHA! – Man errechnet die Futtermenge nach dem Soll-Gewicht des Hundes. Monti hatte einmal 68 kg (jetzt hat er 58kg). Die Tagesmenge Futter soll 3 % des Soll-Körpergewichtes sein und davon 60 % Fleisch. So viel Fleisch hatte ich Monti nicht gegeben, das erschien mir zu viel. Aber das Fleisch ist wichtig, weil der Hundekörper das tierische Eiweiß für den Muskelaufbau benötigt. Gut, ab Morgen bekommt Monti nun mehr Fleisch – allerdings nur gewolftes und gekochtes Rinder~ oder auch kleingeschnittenes Geflügelfleisch. Rohes Fleisch darf er noch nicht bekommen. Wir hoffen sehr, daß Monti dann wieder an Körpergewicht zunimmt und irgendwann auch wieder rohes Fleisch und Kaustücke bekommen darf.

Trotz allem hatten wir natürlich ein Riesenglück! Wir haben rechtzeitig gemerkt, daß Monti einen Magendreher hat und waren sehr schnell (40 Minuten Fahrt) in der (richtigen!) Tierklinik. Die Tierklinik von Dr. Hüttig genießt seit Jahren unser volles Vertrauen. Die Ärztin, die Monti operierte, Frau Dr. Strohmeier, hat eine exzellente Arbeit gemacht und Monti das Leben gerettet. Monti war bis dahin kerngesund (und ist es noch) und hat ein starkes gesundes Herz. Es trafen also viele Faktoren zusammen, die dazu beitrugen, daß Monti das alles überleben konnte.

Wenn man Monti sieht, merkt man ihm nicht an, was er durchgemacht hat. Er ist aufmerksam, frißt mit großem Appetit, ja er tänzelt regelrecht vor Freude, wenn er seine Mahlzeiten bekommt (4-mal tgl.). Auf den Spaziergängen rennt er seine großen Runden, wie früher, als wäre diese schwere OP nicht gewesen.

Ostern2015 028

Für mich ist das alles wie in riesengroßes Wunder! Wir sind sehr glücklich darüber.

Wenn jemand wissen will, was so eine OP kostet: mit Tierklinik-Aufenthalt – wir haben mit Nachbehandlung und Arznei um die 4.000 € bezahlt. Bei Anschaffung eines IW muß man sich vorher im Klaren sein, daß solche Kosten auf einen zukommen können.

5 Gedanken zu „Magendrehung“

  1. mein gott petra, was für ein alptraum! gott sei dank habt ihr superschnell reagiert und alles ist gut gegangen …
    ich wünsche weiterhin gute besserung!
    liebe grüße auch an edwin
    tanja & hupfdohle easy

    1. Ja, Tanja, danke für die Wünsche. – Inzwischen bekommt Monti 3 Mahlzeiten tgl. und das gewolfte Rindfleisch roh.
      Wer ist denn „Huofdohle Easy“?
      L.G. Petra

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