Herzlich Willkommen, kleine Fieny-Maus

Nein! – Niemals wollte ich ein IW-Mädel – und schon gar keine „blonde“. Es sollte wieder ein Prinz sein, grau, wie die Wölfchen halt sind….

08.09.2012 – erster Tag bei uns

Da ist sie nun, unsere kleine Irish-Wolfhound-Hündin „Fieny“; Geboren am 23.11.2011 in Dresden in der „Hundezucht Eckert“. Sie stand zur Vermittlung, wurde mit 9 oder 10 Monaten von ihren bisherigen Besitzern rausgeholt, die wohl nie Zeit für sie hatten, über sie schimpften, weil sie ihr Geschäft ins Haus verrichtete, während ihre Besitzer auf Arbeit waren… Und dann war da noch etwas: Fieny (Infinity – welche Namen Züchter für ihre Hunde haben!) war auf „Teilzahlung“ verkauft worden. Die monatliche Rate blieb aus, kein Geld – keine Irische Wolfhündin. Die Züchterin schrieb darüber bei Facebook „Hilfe, diese Hündin muß weg!“ Ich bin nicht bei Facebook und werde mich auch nicht dort tummeln. Jemand las darüber, erzählte es weiter… irgendwann am Mittwoch, 05.09., klingelte mein Telefon. „Petra, eine IW-Hündin, 1 Jahr – willst Du sie?! – Rufe doch ganz schnell bei der Züchterin an!“

Ich notierte mir die Nummer, rief sofort dort an und erkundigte mich nach der Hündin, warum sie abzugeben sei, vernahm obige Geschichte. Die Züchterin war sehr aufgeregt – „Wissen Sie, diese Hündin muß sofort weg! Mein Mann sagt: ‚die Hündin oder ich‘. Wir haben hier nur wenig Platz, ein kleines Grundstück. Diese Hündin „steht“ bei meiner Freundin, die hat eine Hundepension. Dort „steht“ auch noch eine Hündin von mir, die vor kurzem Welpen hatte, bis sie wieder gedeckt wird.“ Sie sagte mir noch, daß Infinity schon einmal läufig war. Das wunderte mich zwar, denn sie war gerade mal 11 Monate, aber es kann ja vor kurzem gewesen sein.

Ich rief später noch einmal an, um ihr zu sagen, daß wir diese Hündin anschauen und evtl. holen werden, wenn alles paßt. Da wir einen Weg von 650 km zurücklegen mußten, bat ich, ob sie mir ein Stück entgegenkommen könne. Nein, das ginge nicht, sie hat ja so viel zu tun, aber evtl. ihr Mann, wenn er zu Hause ist, Nun gut, wir fuhren Freitag, 07.09.2012,  los. Vorher rief ich noch einmal an – „Fahren Sie zu meiner Freundin, wo die Hündin steht. Ich werde kurz hinkommen, Heute kommen noch Welpenkäufer zu mir. Ich habe gerade einen Wurf Möpse abzugeben.“ Ich wollte etwas Zeit haben, mir die Hündin ansehen, kurz kennenlernen und sehen, ob sie sich mit Frodo versteht und ob wir sie nehmen. „Aber natürlich! Nehmen Sie sich Zeit bei meiner Freundin, das ist kein Problem! Ich werde kurz hinkommen.“

Edwin machte Freitag mittags Feierabend. Also fuhren wir mittags gegen 13:00 Uhr los. Was waren wir aufgeregt…  Nach nicht ganz 7 Stunden Fahrt kamen wir an. In der Pension begrüße uns eine sehr unfreundliche Frau. Ich sah das IW-Mädel auf einem mit Eisengittern umgebenen Wiesenfleck von nicht mehr als 20 m² dicht an den Zaun gedrückt und schaute zu uns, als riefe sie ‚Ich will hier raus!‘ Ich fragte, ob das die Hündin sei – Ja – darf ich zu ihr gehen? – Ja.

Als ich die Eisengittertür öffnete, warf sich die Hündin sofort auf den Rücken. „Komm, steh auf…“ sagte ich zu ihr „das hast Du nicht nötig!“ Dann begrüßte sie mich sehr, sehr stürmisch. Nach nicht einmal 3 Min. forderte mich diese Frau auf, ins Haus zu kommen, um den Vertrag fertig zu machen. In der Pension, natürlich, lauter Hundezimmer, Estrichboden. In 2 Zimmern waren je eine Cocker-Spaniel Hündin mit einem Wurf. Also wurde auch hier gezüchtet. In einem kleinen Raum, der aussah wie eine Küche, aber eklig schmutzig, wurde nun der Vertrag durchgeschaut. Es gab einen Stuhl, auf den sich die Frau setzte. Edwin und ich blieben stehen. Den Vertrag schaute ich mir nur flüchtig an. Ich unterschrieb, bezahlte und wollte die Hündin besser kennenlernen. Nix da! – Raus mit der Hündin, keine Zeit!

Von dem Gehege raus mußte Fieny einen schmalen Gang passieren, der auf beiden Seiten Eisengitter hatte. Wie wild wedelte sie mit der Rute, das Blut spritze. Ich bat um einen Verband, der zögerlich geholt wurde. Die Rutenspitze sah schlimm aus. Alte Wunden waren etwas verkrustet und wieder aufgeplatzt. Ein notdürftiger Verband, der keine 3 Minuten hielt und ab ins Auto. Zum Glück benahm sich Frodo ruhig und duldete den neuen Fahrgast.Sie sprang wie selbstverständlich ins Auto und verhielt sich während der langen Fahrt sehr ruhig.

Also fuhren wir wieder 650 km zurück nach Hause. Die Züchterin hatte keine Zeit gehabt uns kennenzulernen. Nein sie hatte nicht einmal angerufen.

Nach 2 Tagen stellten wir fest, daß Fieny Würmer hatte – also erst mal eine Wurmkur. Fieny war genau eine Woche bei uns, als sie am 14.09. läufig wurde. -Hektik! – ich nähte schnell ein paar Höschen, die sie nun während ihrer Läufigkeit trägt Von wegen, schon ein Mal läufig gewesen! Weshalb hat die Züchterin mir das gesagt?! Bei unserer TÄ haben wir sie vorgestellt. Im Impfpass ist ein Chipcode, allerdings wurde der Chip bei Fieny selbst nicht gefunden. Wir werden sie also noch chipen lassen.

Heute ist Fieny 2,5 Wochen bei uns. Sie fühlt sich wohl, ist eine liebe Maus, veträgt sich mit Frodo, mit unseren Katzen und mit anderen Hunden; aber sie ist wahnsinnig hibbelig. Sie liebt es, mit Frodo, dem besten Trainer der Welt, über Wiesen und Felder zu rennen und wird dabei immer schneller. Anfangs hatte sie kaum Muskeln und lief etwas verkrampft. Inzwischen hat sie gute Muskeln aufgebaut. An der Leine laufen hat sie nicht kennengelernt. Da zieht sie ununterbrochen. Naja, das darf sie auch, denn sie ist ja noch ein Kleinkind. Heute, am 27.09., wurde sie ein Jahr alt.

Bis heute hat ihre Züchterin sich weder telefonisch, noch per e-Mail gemeldet und angefragt, wie es Fieny geht. Es interessiert sie offensichtlich überhaupt nicht. Das sagt genug aus.

3 Gedanken zu „Herzlich Willkommen, kleine Fieny-Maus“

  1. Liebe Petra, lieber Edwin,

    immer suche ich auf eurer Seite nach einem Hinweis, wie es euch geht, und jetzt diese Geschichte!!! Wir freuen uns wahnsinnig für euch alle, dass ihr diese Maus bei euch habt und für die Kleine war es mit Sicherheit ein Sechser mit Zusatzzahl!!!! Wir denken oft an die großen Jungs (gestern habe ich erfahren, dass auch Amira in den letzten Tagen gegangen ist), aber auch wir genießen wieder die verrückte Zeit mit unserem kleinen Deerhound Elgin und unserer Raven, die sich zu einer richtig strengen Gouvernante entwickelt 😉 !!

    Liebe Grüße
    Monika, Jürgen und die Vierbeiner

  2. Liebe Monika,
    wenn das nicht schnell war! – Gestern geschrieben, und Du hast es sofort gefunden. Wow!
    Ich hatte ja mal angerufen, ist schon lange her, Jürgen wollte Dir ausrichten, aber es hat wohl nicht geklappt…
    Ich denke auch sehr oft an Euch, an Aaron – er war Artus so ähnlich… Mein Artus fehlt mir so sehr, auch Ailill. So einen Prinzen gibt es nur ein einziges Mal.
    Fieny ist etwas ganz anderes – schon, weil es eine Hündin ist.
    Wenn Du magst, rufe doch mal an. Ich würde mich freuen.
    Liebe grüße an Euch beide!
    Petra

  3. Hey, Ihr da in der Ferne gibt es noch nichts Neues.
    Wo ich Euch schon gefunden habe, möcht ich doch auch immermal was lesen. Schöne Sonntagabendgrüße
    Roswitha und Co.

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