Wütend, enttäuscht…

Heute habe ich die Ratschläge befogt und bin mit den Hunden einzeln rausgegangen. Zuerst mit Artus. Perfekt! Wir sahen andere Hunde, Artus schaute aufgeregt in die Richtung, aber ein ruhiges „Nein, wir gehen weiter, das interessiert uns nicht“ genügte und wir liefen entspannt vorbei. Nach 45 Minuten wieder zu Hause. Ich wechsle aus – Artus bleibt zu Hause und ich gehe mit Ailill. Am Anfang lief Ailill wunderbar. Ein klitzekleines leises „Hier“ und Ailill sprintete zu mir, mit Belohnung. Nach 20 Minuten hörten wir die anderen Hunde bellen. Wohlgemerkt – wir hörten sie, sahen sie aber nicht. Von da an drehte Ailill durch. Ich kämpfte regelrecht mit ihm, um ihn bei mir zu halten. Wie eine kleine Schlange wand er sich in alle Richtungen und wollte sich aus meinen Griffen befreien. Ich hatte die Leine um die Vorderbeine gelegt, hielt ihn mit einer Hand an der Schnauze, nichts half. Und Ailill hat sagenhafte Kräfte. Halb kämpfend, halb schiebend kamen wir voran – mühsam und schmerzhaft für meine Knie. Die anderen Hunde bellten ständig weiter. Irgendwann erspähte ich sie am Horizont. Da ging ich quer über die Wiese und zwischen den Häusern zurück nach Hause. Nur die letzten Meter lief Ailill wieder so, wie man es erwartet.
Meiner Knie hat alles sehr zugesetzt und ich kann jetzt kaum mehr laufen. Das Schienenbein runter tut es weh, die Kniekehle ist mindestens so dick wie die Knie selbst. Ich bin, um ehrlich zu sein, am Ende mit meinem Latein. Wie kann man ein solches Energiebündel bremsen und in die richtigen Bahnen bringen?

Was mich total verwunderte: als wir wieder nach Hause kamen, freute sich Artus, begrüße mich. Doch als Ailill in seine Nähe kam, knurrte Artus Ailill an, als wüßte er, wie schlecht sich der Kleine benommen hatte.

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2 Kommentare zu Wütend, enttäuscht…

  1. Ingrid sagt:

    Hallo Petra,

    du glaubst gar nicht wie froh ich bin, daß es Ailill und Artus gibt. Die beiden zeigen ja so dermaßen genial, daß zwei Hunde bei gleicher Erziehung eben doch sehr unterschiedlich werden. Deine Ailill-Geschichten sind immer sehr tröstlich für mich, wenn Aimee sich wieder mal so einen Klöpper bringt wie heute. Dann weiß ich wieder, daß ich nicht völlig unfähig bin, sondern auch Aimee ne ganz schöne Portion dazu beiträgt.

    Grüßlis
    Ingrid

  2. Petra sagt:

    Und mich tröstet, Ingrid, daß ich damit nicht allein bin auf der Welt…, daß es vollkommen normal ist. Die meisten reden nicht drüber, vermutlich weil dann gesagt wird – Du kannst deinen Hund nicht erziehen. Ich denke, daß ich es kann – so wie das Wesen von uns Menschen , ist auch das Wesen unserer Vierbeiner sehr vielfältig. Das sieht man ja auch bei zweibeinigen Geschwistern, trotzdem sie viele gemeinsame Gene haben.
    Petra

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