Dorothee Schneider "Kommunikation und Körpersprache"

So hieß das Seminar, zu dem Frauchen mit mir – JA! mit mir (!) letzten Sonntag gefahren ist. Frühmorgens 7:45 Uhr stiegen wir beide ins Auto und fuhren eine ganze Stunde nach Renningen. Als wir ausstiegen, wartete schon Moni auf uns. Ich war so aufgeregt, daß ich beim besten Willen nicht stillstehen konnte. Wir mußten nicht lange warten, dann kamen noch Ilka und Brigitte. Endlich durfte ich ein bißchen rumlaufen. Frauchen unterhielt sich ganz angeregt. Brigitte hatte Kaffee und Butterbrezeln bei.

Kurz vor 10:00 Uhr sagte Frauchen zu mir, ich müsse jetzt ganz lieb sein und mich von meiner allerbesten Seite zeigen. Sie erklärte mir, daß wir gleich zusammen ein Seminar besuchen. Frauchen will mich und Artus und alle anderen Hunde besser verstehen lernen. Ich verstand fast nichts, aber als wir den Seminarraum des Hotels betraten, wurde ich ganz ruhig. Frauchen setzte sich und ich legte mich sofort neben sie.

Als Frau Schneider begrüßt wurde klatschten alle, da sprang ich auf und schaute in die Runde. War das laut! Frauchens Hand zeigte mir, daß alles in Ordnung sei, so legte ich mich wieder hin  Dann erzählte Frau Schneider jede Menge über Hunde, zeigte dabei auch Bilder. Vieles wußte Frauchen schon aus Büchern, einiges war ihr noch neu. Dann machten wir Übungen – zuerst taten die Menschen dort so, als würden sie in einem Wartezimmer sitzen, sie kamen und gingen. Irgendwann kam Frauchen mit mir, setzte sich eine Weile auf einen Stuhl, dann gingen wir wieder zurück auf unseren Platz. Anschließend spielten wir „Fahrstuhl“, ich durfte wieder mitspielen. Außer mir waren noch 2 andere Hunde dabei.

Alles wurde gefilmt – anschließen sahen wir uns gemeinsam die Filme an. Frau Schneider erklärte uns, was sie alles an uns Hunden gesehen hat. Da leckte sich einer über die Nase, um die Situation etwas zu entspannen… ich habe natürlich jedesmal entspannt gelegen und keine Signale gegeben.

Nach der Mittagspause kam Krisha dazu. Was haben wir beide uns gefreut, uns wiederzusehen! Ich habe Krisha zärtlich über die Lefzen geleckt. Den Rest der Pause nutzten wir für einen kleinen Sprint. Dann ging das Seminar auf der Wiese weiter. Wieder wurden wir Hunde, dieses Mal machte Krisha auch mit, mit unseren Frauchen gefilmt und anschließen im Seminarraum ausgewertet.

Ich war ein super lieber entspannter Ailill. Keine Rute nach oben, kein erhobener Kopf. Da hatte ich meinem Frauchen einen Strich durch ihre Rechnung gemacht – sie wollte mich als Knalltüte präsentieren und sich Rat einholen.

Ailill3.jpg
Nein, so wie vor 3 Jahren, wie hier auf dem Bild, bin ich längst nicht mehr!

Nix da! – Ich war entspannt, ruhig, habe mich an Frauchen orientiert und bin nicht ein einziges Mal abgelenkt gewesen oder aus der Reihe getanzt.

Frauchen war so glücklich über mich. Irgendwas ist bei Seminar passiert. Seitdem verstehe ich mein Frauchen besser und bin bei unseren Spaziergängen ein perfekter Begleiter.

Habe ich doch nicht gewußt, daß Frauchen die Hundesprache nicht gut versteht – dafür kann ich schon längst Frauchens Sprache – alle Worte und alle Zeichen.  Das Licht ging mir auf, als wir im Seminar waren. Und jetzt gebe ich mir ganz besonders Mühe mit Frauchen.
Und Frauchen – wißt Ihr, was sie seitdem macht?

  • Sie macht z.B. den „Bärengang“ – geht ganz langsam, fast schläft sie beim Laufen ein, und wirft ununterbrochen Wurststückchen hinter sich. Artus und ich laufen mit den Nasen nach unten hinterher und holen uns die Stückchen. Frauchen sagt dazu „Blödsinn“ – Artus und ich finden’s klasse!
  • Dann macht sie mir oder Artus alles nach – sie „spiegelt“ uns, schnuppert sogar mit uns an einer Stelle. Noch nie haben wir zuvor so viel miteinander beim Spaziergang „geredet“.
  • Neuerdings geht sie sehr langsam spazieren und trägt den Kopf immer gesenkt. Da kann ich richtig entspannt laufen, wenn Frauchen auch so entspannt ist.
  • Artus und ich werden nicht mehr auf dem Nacken oder Rücken gestreichelt, weil sie nicht immer den „Chef“ raushängen lassen will.

Bin mal neugierig, was sonst noch so kommt. Manchmal leckt sich Frauchen sogar wie wir über den Mund oder gähnt. Das verstehen wir doch sofort. Da muß sie nicht immerzu reden.

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Ein Kommentar zu Dorothee Schneider "Kommunikation und Körpersprache"

  1. ilka sagt:

    Hi Ailill,
    auch Krishamaus findet Frauchen ab und zu unterwegs recht sonderlich und lustig. Vor allem probiert sie aus, wie viel Frauchen nachmachen kann.
    Heute waren wir zusammen auf dem Trimm-Dich-Pfad. Hatten wir einen Spass zusammen. Wenn es dazu allerdings Filmmaterial gegeben hätte, hätten wir gute Chancen für einen Comedy-Preis gehabt.
    Bis Bald
    Ilka

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