Fragen an Tatjana und Hans Schneider

Hallo Tatjana und Hans,

Montag abends sind wir nach 11,5 – stündiger Fahrt wieder zu Hause angekommen. Asko hat diese Strapaze überlebt, kämpft aber derzeit noch, ob er den Willen aufbringen kann, diese Schmerzen noch lange zu ertragen. Der Tierarzt in Falaise hatte keine Drainage gelegt, jetzt muß Askos Bauchnaht täglich aufgestochen werden, damit Wundsekret und sich inzwischen gebildeter Eiter ablaufen können. Außerdem wird mittels einer Kanüle täglich der Bereich unter der Narbe desinfiziert.

Die äußerlichen Verletzungen von Artus und Ailill sind im Vergleich zu Asko kleinerer Natur. Nur eine Wunde von Ailill muß auch noch geöffnet werden, um das Wundsekret ablaufen zu lassen. Artus hat 2 schmerzhafte Muskelverletzungen, die etwas länger zur Heilung brauchen, aber auch vergänglich sind.

Psychische Verletzungen haben alle davon getragen – unsere Hunde und wir. Solche Wunden brauchen länger. Besonders habe ich arg daran zu kämpfen, diese schrecklichen Erlebnisse irgendwie zu verarbeiten. Zu den „schrecklichen Erlebnissen“ zähle ich zweierlei: diese beiden „unkontrollierten und aggressiven Überfälle“ Eurer Hunde und die Euch eigene Art, damit umzugehen.

Ach, entschuldigt bitte, ich schreibe Euch hier so einfach über unser Befinden und das unserer Hunde, wobei ich davon ausgehen muß, daß Euch das überhaupt nicht interessiert. Ich habe bis heute mit diesem offenen Schreiben an Euch gewartet, weil ich von Euch eine Reaktion erwartet hatte, vergeblich…

Ich bitte Euch, nein ich fordere Euch auf, Interesse für den „Schaden“ aufzubringen. Das ist doch das Mindeste, was wir erwarten können.

Alles Erlebte habe ich in meinen Weblog aufgeschrieben unter

„Die Wolfhunde vom Chateau du Tertre…“

Jeder Besucher meines Weblogs kann es lesen. Dort könnt Ihr Euch meinen blauen Hintern ansehen und den zugeflickten Bauch von Asko. Bei der ganzen Schilderung war ich, wie es meiner Natur entspricht, darauf bedacht, Sachlichkeit zu bewahren und Emotionen außen vor zu lassen. Einen Brief an Dr. Zimmermann und diesen Brief an Euch stelle ich auch dort rein. Ebenso Eure Antworten auf meine Fragen. Es gibt jetzt schon ein reges Interesse, denn Euer Chateau lädt wirklich zu einem Urlaub mit oder ohne Hunde ein… so schön sind die ganze Anlage und das Ambiente.

Ich war auch sehr ruhig geblieben, als wir noch im Chateau du Tertre waren und ich gerade erlebt hatte, wie sich Eure 9 Wolfhounds auf unsere Hunde und mich stürzten. Kein Wort eines Vorwurfes ging über meine Lippen. Ich war nur einfach entsetzt. Auch jetzt gehe ich davon aus, daß es nicht Eure Absicht war, uns auf diese Art und Weise den Urlaub zu vermiesen. Eure Reaktion allerdings: der erste Überfall sei „unerklärlich“, der zweite ein „Mißverständnis“ und beides ist eben „passiert“. Kann das Geschehene nicht verharmlosen und wirft die Frage auf: Habt Ihr dazu nicht mehr zu sagen?

Bitte beantwortet mir folgende Fragen:

1. Als Eure Hunde zum ersten Mal angriffen haben sie sich nach deinen Worten, Hans, aus unerklärlichen Gründen die Tür selbst „geöffnet“. Wie sollen Hunde eine Tür, die verriegelt ist und sich nach innen öffnet einfach aufdrücken?

2. Beim zweiten Überfall wolltest Du gerade die Hunde in deren eigens für sie eingezäuntes Areal bringen und wähntest uns im Zimmer. Doch wo warst Du, als sich deine Meute wütend bellend auf meine beiden IW’s stürzte? Ich hätte nicht schreien müssen, wenn Du anwesend gewesen wärst. Daß ich selbst schuld sei, wie Tatjana mir zum Abschied mit auf den Weg gab, daß mich ein IW Eures A-Wurfes in den Hintern biß, weil ich dreimal hintereinander „Neeeeiiiin!!!!“ schrie, meint Ihr doch bestimmt nicht ernsthaft?!

Ein „Mißverständnis“? – Du bist mit Edwin gemeinsam vom Tierarzt aus Falaise zurückgekommen. Weder Edwin noch Du konntet wissen, ob ich mit den Hunden im Zimmer war. Du und Tatjana kennt Eure Hunde, Ihr betreibt das Hotel. Ihr hättet die Pflicht gehabt, Euch zu vergewissern, ob wir tatsächlich im Zimmer sind. Denn uns wurde bei unserer Ankunft gesagt, wir könnten uns mit unseren unangeleinten Hunden tagsüber frei auf dem Chateau-Grundstück bewegen. Nach dem ersten „Überfall“ konnte ich nicht davon ausgehen, daß nur 2 Stunden später der zweite erfolgte.

3. Wie kommt Tatjana dazu dieses Szenario mit den Worten „Es ist halt passiert“ abzuhaken? Wie kann Tatjana meine noch sehr ruhigen Worte „Eure Hunde gehen auch auf Menschen los.“ damit abtun: „Mir ist gesagt worden, wie Du geschrieen hast, ist doch klar, daß Dich die Hunde dann beißen.“? Ja, ich wollte danach kein Wort mehr mit Tatjana wechseln, um selbst nicht unsachlich zu werden.

4. Ihr wißt, daß wir bei Euch keinen Urlaub hatten. Alles war am Morgen nach der abendlichen Anreise geschehen. Besonders ich stehe immernoch unter Schock. Unsere Hunde haben es auch noch nicht verarbeitet.

– Bis heute habt Ihr Euch in keiner Form nach unserem Befinden und dem Befinden unserer Hunde erkundigt. Läßt es Euch so kalt? Unsicherheit wage ich bei Euch gar nicht zu vermuten. Warum also?

– Bis heute habt ihr kein Wort des Bedauerns oder einer Entschuldigung gefunden. Weil Ihr wißt, daß Worte die seelischen und körperlichen Wunden nicht heilen können? Oder aus welchem Grund?

– Bis heute habt Ihr uns keinerlei Entschädigung für unsere finanziellen Verluste angeboten. Aus Rücksichtnahme, weil Ihr befürchtet, uns damit zu verletzen? Warum?

5. Hans, Du hast uns bei unserer Anreise sehr freundlich, ja beinahe freundschaftlich begrüßt. Verabschiedet hast Du Dich bei uns nicht. Aus Scham? Kannst Du uns das erklären?

Stattdessen hat Edwin für 2 Übernachtungen mit Aufschlag für 3 Hunde im Zimmer und 2 – mal Abendessen für 2 Personen 300 Euro gemäß der Forderung von Tatjana vor unserer Abreise an Euch bezahlt. Ach ja, danke für die Flasche Rotwein, Hans, den Du uns am Sonntagabend als „Trostpflaster“ hast bringen lassen. Gemäß der Umstände konnte er uns leider nicht schmecken. Meint Ihr nicht, daß Ihr uns diesen Betrag zurückerstatten solltet zuzüglich An- und Abreise, zuzüglich finanziellem Verlust einer Woche Urlaub?

Nein, Schmerzensgeld will ich nicht. Geld heilt Schmerzen nicht.

Aber: Ihr habt an die Tierarztkosten gedacht und uns gebeten, Euch die Rechnungen zukommen zu lassen. Das werden wir tun.

6. Es ist hinlänglich bekannt, daß Eure Wolfhounds oft aggressiv auf andere Hunde reagieren. Vor 2 Jahren haben wir erlebt, wie Euer Henri aus Eurem Wohnmobil stürzte und sich sofort in eine Mischlingshündin verbiß, die eine schwere Bauchverletzung und einen Herzinfarkt davontrug. Vom Hörensagen haben wir von anderen „Zwischenfällen“ erfahren. Euch selbst, davon darf ich doch ausgehen, ist es noch besser bekannt. Wir hatten darauf vertraut, daß Ihr verantwortungsvoll damit umgeht und Euch in Eurem Hotel die Gesundheit Eurer zwei- und vierbeinigen Gäste am Herzen liegt. Bei unserer Anwesenheit hattet ihr Eure Hunde nicht im Griff, wir waren vor ihnen nicht geschützt. Selbst Edwin wurde am Sonntagabend von Eurem wütend bellenden Rudel nach dem Rauchen bis zur Hautür verfolgt. Edwin hatte nicht geschrieen.

Welche Maßnahmen habt Ihr ergriffen, um so etwas für die Zukunft für andere Urlauber zu vermeiden? Könnt Ihr für die Sicherheit von Kindern, die fröhlich mit Hunden spielen, vor Eurem Rudel garantieren?

7. Gestattet mir noch diese letzten Fragen: Welche Behandlung habt ihr den von Natur sanftmütigen Geschöpfen zukommen lassen, daß sie derart aggressiv und beißwütig sind?

Wie habt Ihr es „geschafft“, aus dem „sanften Riesen“ eine reißende Bestie zu machen?

Habt Ihr tatsächlich immernoch die Absicht mit diesen Euren Hunden weiter zu züchten? Bitte nehmt davon Abstand, im Interesse des Irish Wolfhounds und seiner Liebhaber.

In Erwartung Eurer Antworten auf meine Fragen und in der Hoffnung, daß Ihr nicht nur Züchter und Besitzer, sondern auch Liebhaber dieser einzigartigen Hunderasse seid, die so erhalten bleiben soll, wie sie alle kennen und lieben
Petra Cettinich

Diese meine Fragen an Euch findet Ihr auch in meinem Weblog unter dem Link:

„Fragen an Tatjana und Hans Schneider“

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