Eine Bekannte von mir rief bei Herrn Pala an, bevor wir zu ihm führen. AmTelefon sagte er, er habe 2 Jahre Ausbildung bei Frau Gudrun Feltmann als Hundetrainer gehabt und praktiziert seine Hundeschule nach deren Prinzipien. Gleichzeitig riet er ihr, sich das Buch von Frau Feltmann „Die Kunst mit dem Hund zu reden“ zu kaufen. Wir freuten uns: endlich mal ein Hundetrainer, der die Hundesprache interpretiert und das Verhalten des Menschen korrigiert.
Ich hatte ja schon mal vor langer Zeit angefragt – wie man einen IW im Alltag sinnvoll beschäftigen kann. Alles, was ich angeboten habe an Spielereien, haben sie nicht angenommen. Und auf Spaziergängen lieben sie es, weite Runden zu laufen und ihre Freiheit zu genießen. Ich erfreue mich daran und habe bisher immer gesagt: Das liebe ich an meinen Wolfhounds – diese Eigenständigkeit, Erhabenheit, das Selbstbewußtsein und den hinterfragenden „Gehorsam“, selbst zu entscheiden, ob und wann…
Was mir gefällt: der Mann sagt, er arbeitet mehr mit dem Verhalten der Menschen dem Hund gegenüber, als mit dem Verhalten des Hundes. Klasse! Pluspunkt 
„Sie werden mich lieben oder hassen.“, sagt er. Also hörte ich mir eine Stunde lang an, welche Meinung er vertritt. Die Welpen sprangen nebenher rum, keine Übung mit den Welpen – die Menschen wurden ununterbrochen belehrt. Naja, zum Großteil mit irgendwelchen „lustigen“ Statements zugeschüttet. Eine blonde Frau widersprach bei fast allen Äußerungen – „Sie brauchen eine Einzelstunde.“ war die reaktion von Herrn Pala.
Seine Meinungen, die bei mir auf großen Widerspruch stoßen und mich gerade innerlich zerreißen, gebe ich sinngemäß und hoffentlich sachlich genug wieder:
1. Auf meinem Platz wird kein Hund gestreichelt (auch nicht der eigene). Bei Hunden gibt es kein Streicheln. Hunde, die von ihren Besitzern gestreichelt werden, empfinden das als unangenehm. Ein Hund, der sich auf die Seiten dreht und mir die Brust anbietet (m.E. zum Liebkosen und kraulen), tut es aus Unterwürfigkeit, Unsicherheit, aber nicht, um gestreichelt zu werden. Streicheln = Streß für Hund. Bei Hunden gibt es kein Streicheln!
2. Wenn ich mit einem Hund spazierengehe, muß ich ihn während des gesamten Spazierganges beschäftigen. – 
3. Ein Hund darf sich beim Spaziergang nicht weiter als ca. 10 Meter entfernen.
4. Ein gut erzogener Hund kommt immer und überall und sofort.
5. Ein gut erzogener Hund geht ruhig und gelassen an einem aggressiven Hund vorbei, der gerade seine Zähne fletscht und sich am liebsten auf meinen Hund stürzen will. Dabei zeigt ein gut erzogener Hund keinerlei Reaktionen, nein, er zieht nicht mal an der Leine.
6. Ein Hund muß mit 16 Monaten bereits vollständig erzogen sein. Flegelphase? – Gibt es nicht, der Mensch hat bis dahin nahezu alles falsch gemacht, wenn der Hund nicht immer und überall, in jeder Situation gehorcht.
7. Hund ist Hund. Es gibt bei der Erziehung keine Rasseunterschiede, keinen mehr oder weniger erziehbaren Hund. Es gibt für ihn keine rassespezifischen Unterschiede bei der Erziehung und beim Zuammenleben mit Hunden.
8. Es gibt bei Gehorsam keine Ausnahmesituationen. – Ein Hund hört entweder grundsätzlich und immer, oder er ist eben nicht erzogen.
Wie erfolgt die Erziehung? – Über Belohnung. Womit belohnt man – damit, was der Hund am liebsten hat: Leckerlie. Verglichen hat er das mit einer Thailändischen Frau, die einen deutschen Mann heiratet. Warum heiratet sie den Mann? Wegen des Geldes, das sie am liebsten hat.
Und was mich zum Schluß total verwundert und irritiert hat: die Welpenbesitzer wurden aufgefordert, ihre Hunde auf dem Arm zum Auto zu tragen, damit sich die Welpen nicht angewöhnen, an der Leine zu ziehen oder gar angeleint Kontakte zu vorbeikommenden angeleinten Hunden aufzubauen. Angeleinte Hunde dürfen keinen Kontakt zueinander aufnehmen (bin damit bedingt einverstanden).
Am Abend wollten wir noch einmal hin, um uns eine solche Trainingsstunde mit erwachsenen, „gut erzogenen“ Hunden anzusehen.
Ich bat Herrn Pala, eine halbe Stunde eher kommen zu dürfen, um mit ihm persönlich reden zu können, ihm meine Fragen nahezubringen. Dabei wollte ich meine Hunde mitnehmen. Gespräch? – Rufen Sie mich an. Wir können uns telefonisch unterhalten. – Nein, ich möchte Sie dabei sehen, Ihnen in die Augen schauen. – Lachen – Hunde mitbringen? – Nein! Sie können gern mit Hunden zu eine Einzelstunde kommen, die kostet 40 Euro. Gut, wenn Sie mit 2 Hunden kommen, belassen wir es das eine Mal mit 40 Euro.
Der Mann ist mehr als nur von sich überzeugt. O,K – ich weiß, man muß eine Linie fahren, ein Konzept haben, kann es nicht jedem recht machen – aber so schwarz-weiß? So kompromißlos? So jede Rasse über einen Kamm scherend?
Anständig wie ich bin, rufe ich den Mario Pala von „family dogs“ an, um ihm zu sagen, daß ich nicht noch einmal komme. Ich sage, er sei bestimmt ein guter Hundetrainer, aber wir kommen beide nicht auf einen Nenner. Wird er doch sofort pampig, von wegen, ich wüßte ja sowieso alles besser und habe immer recht. Ich sage, ich komme zu ihm, eben weil ich nicht alles weiß und etwas lernen will, dabei erwarte ich aber, daß man miteinander reden kann und aufeinander eingeht, daß er auch auf die Hunde eingeht, daß ich eher den Eindruck habe, er gehe davon aus, immer recht zu haben, daß ich weiß, daß ich auch Fehler mache. Zu ihm kämen seit Jahren viele Leute mit ihren Hunden, Problemhunden, die bisher an jeder Erziehung und Hundeschule gescheitert seien. Und wenn sie machen, was er sagt, dann läuft es mit den Hunden.
Ich sage, daß ich sehr wohl der Meinung bin, daß die Hunde gestreichelt und liebkost werden möchten und daß ich das auch tue und meine Meinung dazu habe. Er: Wenn Sie das nicht begreifen, zeigen Sie, daß Sie überhaupt keine Ahnung haben von Hunden. Solche Leute wie Sie haben mal ein Buch gelesen, haben nie mit Hunden gearbeitet, sind den ganzen Tag zu Hause, wissen vor langer Weile nichts zu tun, schaffen sich einen Hund an und denken, sie wüßten alles besser.
Weiter sagt er: wenn Ihr Hund einen Hasen jagt, dann ist das nicht in Ordnung. Ich sage ihm, daß mein Hund keine Hasen jagt, wie er auf diese Idee käme, daß der IW mitunter losrennt, aber zurückkommt, wenn ich rufe. Unterstellt er mir, daß ich lüge – er würde Irish Wolfhounds kennen – die jagen alle Hasen und lassen sich nicht abrufen. Er wüßte das besser. Ich sage: Sie kennen doch meine Hunde gar nicht.
Sagt er doch, zu ihm kommen Leute, die Abitur und die studiert haben, die auf ihrem Gebiet Experten seien, da kommt sozusagen der Fachmann zum Fachmann, aber es sind immer Leute, so wie ich es sei, die ohne Bildung sind, die mit ihm diskutieren. Ich verbitte mir diese Anmaßung, sage, daß auch ich Abitur und studiert habe und nicht bereit bin, mich von ihm beleidigen zu lassen. Was ich studiert hätte fragt er. Ich bitte, das Gespräch zu beenden, er wird beleidigend, ich sage wieder, daß wir bitte das Gespäch beenden, er geht darauf nicht ein. Ich lege den Hörer auf.